
„Jemanden mit dessen Wissen im Testament zu bedenken und dann nicht in angemessener Frist zu sterben, das grenzt schon an Provokation“.
Dieser Spruch stammt nicht von Björn Winkle, dem Leiter unseres Generationenmanagements, sondern von dem englischen Dichter und Satiriker Samuel Butler der Ältere (1612-1680). Doch um das Thema Testament und vielen weiteren Themenstellungen rund um den Komplex Erben und Vererben ging es in der Veranstaltungsreihe „ASP – Sparkasse aktuell“ am 19.11.2024 im Uhland-Foyer unserer Kreissparkasse. Die Veranstaltung hatte den Titel „Generationenmanagement – von der Vollmacht bis zum Testament“. Herr Björn Winkle hatte sich spontan bereit erklärt, uns über diese - für uns alle – doch sehr aktuelle Thematik zu informieren. Und wie groß das Interesse war, zeigte sich ja schon daran, dass sich über 60 ehemalige Kolleginnen und Kollegen, und auch unser früheres Vorstandsmitglied, Herr Dieter Wizemann, für diese Veranstaltung angemeldet hatten.
So war es für Herrn Helmut Rath eine große Freude, nicht nur den Referenten, sondern auch die hohe Anzahl der Teilnehmenden mit herzlichen Worten zu begrüßen. Und auch Herr Winkle gab seiner Freude über das große Interesse Ausdruck und begrüßte uns ebenfalls sehr herzlich. Gleich zu Beginn seiner sehr kompetenten Ausführungen ermunterte er uns, gerne auch Fragen zu stellen, entweder direkt während der Präsentation oder im Anschluss danach. Anhand der ersten Folie erhielten wir einen Überblick über die Themenschwerpunkte, über die uns Herr Winkle anschließend informierte.

Los ging es dann mit Allgemeinen Informationen wie z.B., dass nur 12% der Deutschen ziemlich genau über die Regelungen des Erbrechts Bescheid wissen, oder dass in jedem 3. Erbfall Erbengemeinschaften mit drei oder mehr Beteiligten entstehen.
„Redet Ihr in der Familie noch miteinander, oder habt ihr schon geerbt?“ Mit diesem Bonmot bringt uns Herr Winkle zwar zum Schmunzeln und Lachen, doch macht diese Redensart auch deutlich, dass die Wahrscheinlichkeit, dass es im Erbfall zu Streitigkeiten kommt, sehr hoch ist. Und sind im Nachlass auch Immobilien vorhanden, ist die Wahrscheinlichkeit sogar noch höher. Wie wir erfahren, gibt es demnach bei jedem 5. Erbfall Streit unter den Beteiligten. Wobei es ja oft nicht nur ums Geld geht. Neid und Missgunst, mangelnde Anerkennung und hohe Emotionen lassen hier oft ganze Familien auseinanderbrechen. Und genau deshalb ist es ratsam, sich bei der Regelung seines Nachlasses den Rat fachkundiger Spezialisten einzuholen.

Interessant auch die weiteren Ausführungen über die Bevölkerungsstruktur im Allgemeinen und im Landkreis Ludwigsburg speziell. Hier wird u.a. deutlich, dass der Anteil der über 65-Jährigen ständig ebenso steigt, wie der Anteil der kinderlosen Paare und der Alleinstehenden. So haben wir heute rund 114.000 Bewohner im Landkreis, die älter wie 65 Jahre sind. Und 35 Prozent davon haben keine Verfügung von Todes wegen getroffen, was zeigt, dass hier der Beratungsbedarf zum Themenbereich Erben/Vererben durchaus sehr hoch ist. Denn für Viele stehen ja dann verschiedene Fragen an, wie zum Beispiel: wer soll evtl. Erbe werden, wie kann ich sicherstellen, dass mein Vermögen erhalten bleibt, und auch, wer kann meine Angelegenheiten kompetent und rechtlich korrekt regeln? Hinzu kommt, dass bei diesem Personenkreis die angedachten oder vorgesehenen Erben oftmals bereits verstorben sind. Was dann natürlich zu neuen Überlegungen führt, wer nun stattdessen Erbe werden soll. Und dies muss nicht immer die Verwandtschaft sein. Hier ist also Beratungsbedarf vorhanden, und unser Generationenmanagement kann hier mit dem Kunden verschiedene, seinen Vorstellungen und Wünschen entsprechende, Lösungen erarbeiten. Und nachdem auch der Anteil der kinderlosen Paare ständig gestiegen ist und steigt, stellen sich auch hier die gleichen Fragen und Überlegungen. Wobei es dann auch noch die steuerliche Problematik zu berücksichtigen gilt. Hinzu kommen dann auch Fragen wie: wenn ich das aber selber, aus welchen Gründen auch immer, einmal nicht mehr regeln kann, wer kümmert sich denn dann darum?



Dies war dann auch der Übergang zum Themenkomplex Vollmachten. Hier ging es nun um Themen wie Kontovollmachten, Generalvollmacht und auch Patientenverfügung. Wobei hier natürlich die Frage im Vordergrund steht: wie groß ist mein Vertrauen zu demjenigen, den ich bevollmächtigen möchte. Dies gilt natürlich insbesondere dann, wenn eine Generalvollmacht erteilt wird. Hier weist Herr Winkle insbesondere darauf hin, dass eine Generalvollmacht ausnahmslos die gesamte rechtliche und persönliche Stellvertretung des Vollmachtgebers abdeckt. So kann der Bevollmächtigte alle Rechtsgeschäfte im Namen des Vollmachtgebers durchführen. Deshalb ist es wichtig, dass eine Generalvollmacht aufgrund dieser weitreichenden Befugnisse genau überlegt und vor allem auch präzise formuliert wird. Fachkundige Beratung z.B. durch einen Notar oder Anwalt wird hier dringend empfohlen.
Es folgten dann noch einige Ausführungen zum Thema Vorsorgevollmacht. Auch hier sollte ein uneingeschränktes persönliches Vertrauen zum Bevollmächtigten bestehen, da dieser im Falle einer Notsituation alle oder bestimmte Aufgaben für den Vollmachtgeber erledigen kann. Jedoch kann eine Vorsorgevollmacht ihre Wirkung nur dann entfalten, wenn sie im Ernstfall auch gefunden wird. Herr Winkle weist auch noch darauf hin, dass die General- und Vorsorgevollmacht keine Patientenverfügung ist. Diese ist ja eine Weisung an den behandelnden Arzt und bezieht sich auf medizinische Maßnahmen, ob z.B. lebensverlängernde Maßnahmen durchgeführt werden sollen oder nicht. Der „Pferdefuß“ dabei ist jedoch, wie Herr Winkle sagt, dass die Patientenverfügung ihren Weg zum Arzt finden muss. Daher gab er uns noch den wichtigen Hinweis auf die Möglichkeit der Registrierung im Zentralen Vorsorgeregister. Denn seit dem 1. Januar 2023 können die behandelnden Ärzte auch das Zentrale Vorsorgeregister abrufen, wenn der Patient nicht mehr ansprechbar ist und eine Entscheidung über eine dringende medizinische Behandlung erforderlich ist. Auch empfahl er uns, eine Patientenverfügung unbedingt mit dem behandelnden Arzt zu besprechen, da wir als Laien ja nicht unbedingt wissen, welche medizinische Wirkung die eine oder andere Maßnahme hat.



Zusammenfassend zeigte uns Herr Winkle auf, um welche Ziele es den Mitarbeitern unseres Generationenmanagements in ihren Gesprächen mit den Kunden geht. „Am Anfang stehen Ihre Wünsche!“ – Eine Folie zeigte dies in sehr anschaulicher Weise auf. Im Anschluss daran sprach Herr Winkle über die häufig vorhandenen Irrtümer und Risiken. Was dann auch ein guter Übergang zu den Themen Gesetzliche Erbfolge und die Gewillkürte Erbfolge war. Und in diesem Zusammenhang zeigte uns Herr Winkle auch noch den Unterschied zwischen einem notariellen und einem privat erstellten Testament auf. Wichtig auch der Hinweis, dass das privat erstellte Testament aber auch „den Weg zum Nachlassgericht“ finden muss, um ein missbräuchliches „Verschwinden“ zu verhindern. Es folgte noch ein kleiner Exkurs zum Thema „Berliner Testament“, also zum gemeinschaftlichen Testament von Ehepartnern oder Lebenspartnern, in welchem sich diese gegenseitig zu Alleinerben einsetzen und verfügen, dass mit dem Tod des zuletzt Verstorbenen der Nachlass dann an einen bestimmten Dritten fallen soll. Wobei das Berliner Testament allerdings den Nachteil hat, dass dasselbe Vermögen zweimal der Erbschaftssteuer unterworfen ist. Zunächst beim Übergang des Vermögens auf den überlebenden Ehegatten, und dann beim späteren Übergang auf den oder die Schlusserben. Sind Kinder vorhanden kann es auch deshalb ungünstig sein, weil Steuerfreibeträge der Kinder nach dem erstverstorbenen Elternteil ja nicht ausgenutzt wurden.
Damit waren wir beim Thema Erbschafts- und Schenkungssteuer angelangt. Anhand einer Folie zeigte Herr Winkle hier die jeweiligen Steuerklassen und Freibeträge auf. Auch hier gibt es ja öfters erhebliche Problemfelder, insbesondere bei einem hohen Nachlasswert. Aus dem Teilnehmerkreis kommt dann auch die Frage, wie Stiefkinder im Erbrecht und bei der Erbschaftssteuer behandelt werden. Eine Thematik, die ja heute insbesondere bei Patchworkfamilien auftritt. Herr Winkle weist hier nochmal auf die Folie mit der gesetzlichen Erbfolge hin und dem Grundsatz „so wie das Blut fließt“, also von oben nach unten. Da Stiefkinder vom Pflichtteil und der Erbfolge ausgeschlossen sind, muss der Erblasser – wenn dies sein Wille ist - diese im Testament oder Erbvertrag als Erben oder als Vermächtnisnehmer benennen. Für Stiefkinder gilt die gleiche Steuerklasse und der gleiche Freibetrag wie für die leiblichen Kinder. Fachkundige Beratung empfiehlt sich jedoch immer. Kundenorientierte Lösungen kann hier das Generationenmanagement durch sein Zusammenwirken mit Kooperationspartnern wie Notare, Rechtsanwälte, Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern erarbeiten und dem Kunden anbieten.
Es folgten noch interessante Ausführungen zum Thema Vermächtnis. Darunter versteht man die Zuwendung eines Vermögensvorteils durch Testament oder Erbvertrag, ohne dass der Begünstigte, also der Vermächtnisnehmer, als Erbe eingesetzt ist. Was jedoch auch bedeutet, dass er den betreffenden Gegenstand nicht unmittelbar mit dem Tode des Erblassers erwirbt, sondern lediglich einen Anspruch erlangt gegen den oder die mit dem Vermächtnis beschwerten Erben.








Der nächste Themenkomplex betraf dann die Testamentsvollstreckung und Herr Winkle zeigte auf, weshalb dies wichtig sein kann und was es dabei insbesondere zu beachten gilt. So geht es ja hierbei um die professionelle Nachlassabwicklung, bei der gewährleistet ist, dass der Wille des Erblassers umgesetzt wird. Die wesentlichen Aufgaben des Testamentsvollstreckers sind zum einen die Feststellung, Sichtung und Sicherung des Nachlassvermögens, die Nachlassverwaltung und letztlich die Nachlassabwicklung. Wie wir erfahren gibt es in unserem Haus 5 Kollegen und Kolleginnen, die für diese Aufgaben ausgebildet sind und für unsere Kunden zur Verfügung stehen.


„Gestalten Sie die Welt in Ihrem Sinne!“, so eine weitere Folie, anhand der uns Herr Winkle aufzeigte, dass auch das Thema „Stiftungen“ durchaus ein wichtiger Aspekt bei Fragen des Vererbens sein kann und nicht nur etwas für „große Vermögen“ ist. So kann eine Stiftung u.a. immer dann Sinn machen, wenn man keine direkten Nachkommen hat. Interessant für uns auch die Ausführungen zur Stiftergemeinschaft unserer Kreissparkasse, die ja bereits seit dem Jahre 2007 besteht. Bei der Stiftergemeinschaft der Kreissparkasse Ludwigsburg können Stifterinnen und Stifter schon ab 10.000 Euro eine Stiftung gründen. Die Stiftung kann den Namen des Stifters, dessen Ehe-/Lebenspartner oder auch verstorbener Angehöriger tragen. Wobei eine Stiftung aber auch ohne Namensnennung möglich ist. Jeder Stifter kann individuell seinen Stiftungszweck festlegen. Allerdings muss der Empfänger entweder gemeinnützig, mildtätig oder kirchlich sein.
Und damit kam Herr Winkle auch zum Schluss. „Gerne stehen wir Ihnen für ein persönliches Gespräch zur Verfügung“, so konnten wir auf der letzten Folie lesen, die uns zeigte, welche Kolleginnen und Kollegen neben Herrn Winkle im Generationenmanagement tätig sind.


Aus dem Kreis der Teilnehmenden wurden dann noch etliche Fragen gestellt, was noch einmal zeigte, wie hoch doch das Interesse an der gesamten Thematik war und ist. Gerne ging Herr Winkle auf diese, teils sehr speziellen, Fragen ein und beantwortete sie ausführlich und kompetent.
Anschließend bedankte sich Helmut Rath sehr herzlich bei Herrn Winkle und ein kräftiger und langanhaltender Beifall war denn auch unser aller Dank an den Kollegen Björn Winkle für seinen äußerst interessanten, sehr kompetenten und anschaulich präsentierten Vortrag.
Herr Rath bat dann die Teilnehmenden noch, sich den Termin 19.03.2025 vorzumerken. Hier findet dann wieder der ASP-Info-Markt statt mit einem Rückblick auf die in diesem Jahr erfolgten Aktivitäten und dem Programm für 2025. Damit verabschiedete Herr Rath die Anwesenden. Er bedankte sich noch einmal für das zahlreiche Erscheinen, und wünschte noch eine gute und stimmungsvolle Vorweihnachtszeit.

Nun gab es noch manch herzliche Umarmung untereinander, verbunden mit der Hoffnung, sich beim nächsten Mal doch wiederzusehen. So war denn „Du kommsch doch au zum Info-Markt, gell?!“, sehr oft zu hören. Und ein „Ha ja, isch doch klar!“ war meist die Antwort. Denn ohne unserem ASP würde uns wirklich etwas Tolles fehlen. Und so gilt unser herzlicher Dank sowohl unserer Kreissparkasse wie auch unserem ASP-Team mit seinen vielfältigen, interessanten und auch schönen Angeboten. Deshalb an dieser Stelle wie schon so oft von mir geschrieben: „Einmal ASP – immer ASP!“.
Jedoch will ich heute damit nicht schließen, sondern stattdessen mit einer Empfehlung: Sehen Sie zu, dass Sie zum Thema Erben alles entsprechend der heute gehörten Informationen möglichst bald geregelt haben – doch dann, und das ist das Wichtigste: dann lassen Sie sich mit dem Vererben noch lange Zeit, unabhängig davon, was Samuel Butler einst sagte!
Horst Neidhart
Fotos: Rolf Omasreither
Bildbearbeitung und Gestaltung: Rolf Omasreither

„Flotte Bienen schwärmen für die Kreissparkasse“.
Warum dies so ist, und wie es dazu kam sowie viele weitere, äußerst interessante Informationen erhielten wir am 7. August 2024 im Schiller-Foyer unserer Sparkasse im Rahmen der ASP-Veranstaltung „Sparkasse aktuell“. Dort hatten sich um 16.00 Uhr 22 ehemalige Kolleginnen und Kollegen eingefunden, freuten sich über das Wiedersehen und warteten nun gespannt darauf, etwas über die Imkerei der Kreissparkasse Ludwigsburg zu erfahren.
Zunächst begrüßte uns Helmut Rath alle sehr herzlich. Er stellte uns dann den Initiator unserer Hausimkerei, den Kollegen Herrn Carsten Scherler, kurz vor und gab uns gleich noch einen wichtigen Hinweis: So hätten wir am Ende der Veranstaltung noch die Gelegenheit, uns den Honig unserer Bienen auf einem frischen Hefezopf schmecken zu lassen. Was wir natürlich mit Applaus bedachten.
Doch dann lauschten wir alle den Ausführungen von Herrn Scherler. Wie er uns erzählte, hätte er bei seinem Eintritt in die Sparkasse im Jahre 2012 einen Ordner erhalten mit dem Titel „Mein Start bei der Kreissparkasse“. In diesem Ordner wurde auch die nachhaltige Ausrichtung der Kreissparkasse erwähnt. Schnell hatte er eine Idee, wie man diese Thematik greifbar machen könnte. Denn wenn sich die Mitarbeitenden für die Region einsetzen und dabei einen Beitrag für die Umwelt leisten würden, wäre dies doch toll.
Es war ja damals die Zeit, wo die Imkerei überall aufkam. So eroberten Bienen immer mehr Gebiete, wo man eigentlich nicht mit ihnen rechnen würde. Überall hielten sogenannte Stadtimker inzwischen Bienenvölker auf den Dächern der Großstädte. Angefangen hatte dies alles an einem wunderschönen Ort mitten in Paris, an der dortigen Alten Oper. Der dortige Hausmeister und Imker hatte für kurze Zeit einige seiner Bienenvölker auf dem Dach abgestellt und wunderte sich nicht schlecht, wieviel Honig sie in dieser Zeit eintrugen. Dass die Städte quasi ein Paradies für Bienen sind, wo Blumen und Bäume in Parks, an Straßen, auf Balkonen und in Gärten wachsen und blühen, haben inzwischen viele Imker erkannt. Und so reifte bei Carsten Scherler die Idee, auch in unserem Firmengarten der Hauptstelle Bienen anzusiedeln. Sein Ansatz war und ist auch heute noch, dass die Mitarbeiter hier selbst aktiv tätig werden, um zu verstehen, warum dies gerade für die Nachhaltigkeit wichtig ist. Wobei es schon auch wichtig war und ist, dass die Mitarbeiter hierbei von einem Profiimker unterstützt und begleitet werden. Herr Scherler konnte hierfür den Bienensachverständigen und Profiimker, Herrn Gerd Molter, gewinnen.
Das Projekt wurde vom Vorstand positiv aufgenommen und rasch genehmigt. Und wie uns Kollege Scherler erzählte, wurde dann im April 2013 aus seiner anfänglichen Idee die Realität, und es erfolgte der Start mit 6 Bienenvölkern. Inzwischen ist deren Zahl auf 14 angewachsen.
Mit spürbarer Begeisterung erzählt uns Carsten Scherler anschließend, dass im 1. Jahr von den 6 Bienenvölkern bereits 100 Kilo Honig geerntet wurden, und im zweiten Jahr sogar 150 Kilo! Der Honig unserer Sparkasse, der den Namen „LudwigsGlanz“ trägt, wird inzwischen auch bei vielen Veranstaltungen unseres Hauses und auch beim Besuch von hochrangigen Gästen immer wieder nachgefragt. „Unser Honig hat es sogar bis nach Rom geschafft!“ berichtet Herr Scherler voll Stolz und verweist auf den Bericht und das Titelbild in unserem KONTAKT Nr. 177 aus 2018, wo es heißt: „Louise und LudwigsGlanz als Präsente für den Papst“. Wobei beide Präsente symbolisch für den Gedanken der Nachhaltigkeit stehen.
„Flotte Bienen schwärmen für die Kreissparkasse“ habe ich oben geschrieben. Eigentlich hätte ich anstelle von „flotten Bienen“ ja auch von „flotten Mädels“ schreiben können, denn es war schon sehr nett und löste bei uns immer ein kleines Schmunzeln aus, wenn Carsten Scherler von seinen „Mädels“ sprach und damit „seine Bienen“ meinte. Und flott ging es nun nach den einführenden Worten weiter und Herr Scherler kam auf die auf dem Tisch liegenden Gegenstände zu sprechen. Dabei stellte er uns die viereckigen Holzkisten als Zargen vor und informierte uns, dass er und sein Team „ein-zargig“ arbeiten würden. Nach der Zarge wurde uns dann ein Rähmchen gezeigt und wir erfahren, dass in die Zarge von oben die Rähmchen mit den Waben eingehängt werden. Darunter wird dann eine Kiste gestellt, wo der Eingang ist, und da wohnt die Königin. Da drüber kommt dann ein ganz engmaschiges Absperrgitter. Durch dieses können die kleinen und schlanken Arbeiterinnen jederzeit durchkommen, die große und kräftige Königin mit ihrem stärkeren Hinterleib und ihrer größeren Brust dagegen aber nicht.
So bleibt die Königin da unten und legt, wie wir erfahren, so ab Mai jeden Tag bis zu 1.500 Eier. Und da taucht dann auch das erste Mal der Begriff „Stift-Ei“ auf, mit dem wir zunächst gar nichts anfangen können. Da es bei der hohen Anzahl von gelegten Eiern und der späteren Entwicklung über die verschiedenen Larvenstadien zur Puppe und letztlich zur Biene es natürlich sehr schnell zu eng wird, da sich dann bis zu 100.000 Individuen im Stock befinden, wird dann eine zweite Kiste obenauf gesetzt. Wie meint Carsten Scherler diesbezüglich: Je höher ein Turm, desto fleißiger die Bienen, und der Imker kann sich freuen.
Wir erfahren noch, dass in einem Rähmchen bis zu 2 Kilo Honig eingelagert werden können, dieser aber nicht mehr als 18% Wasser enthalten darf. Und wenn der Honig fertig und trocken ist, machen „die Mädels“ einen Wachsdeckel darüber. Und wir erfahren, dass die Bienen die Waben mit einer Neigung nach oben von exakt 3 Grad formen. Und jetzt hören wir auch zum ersten Mal das Wort „Bien“. Als Bien wird in Imkerkreisen der Superorganismus des Bienenvolkes bezeichnet, in dem alle Honigbienen in einer Gemeinschaft leben. Wobei diese Gemeinschaft Fähigkeiten entwickelt, welche die einzelne Biene nicht beherrscht. In dieser Gemeinschaft hat jedes Tier seine bestimmte Aufgabe. So leben die Königin, die Arbeiterinnen und Drohnen in dieser Gemeinschaft alle zum Wohl des „Bien“. Ein gutes Beispiel dafür ist, dass die Bienen im Stock die Temperatur dauerhaft auf der gleichen Stufe halten können, obwohl sie als Insekten ja wechselwarme Tiere sind. Herr Scherler lässt dann noch eine Wabe bei uns durchreichen und ein Bild mit einer Königin, die ja bis zu 3 cm lang werden kann.
Dann kommt er noch kurz auf das Thema „Wespenüberfall“ zu sprechen und wir erfahren, dass dabei die Wespen nur das Brustfilet mit der eiweißreichen Brustmuskulatur der Bienen fressen. Der Imker findet nach so einem Wespenüberfall nur noch lauter zweigeteilte Bienen im Stock. Hier gilt es für Imker also frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um ihre Bienenvölker zu schützen.
Und wieder taucht ein neuer Begriff auf: die Weiselzelle. Weiselzellen werden von den Honigbienen gebaut mit dem Ziel, darin dann eine Bienenkönigin aufzuziehen. Diese Zelle hat in etwa die Größe eines Fingers, während die sonstigen Zellen etwa 2 cm groß sind. Neben der Größe lassen sich diese Zellen auch noch durch ihre Form und ihre nach unten gerichtete Position auf der Wabe von den sonstigen Arbeiterinnen- und Drohnenzellen unterscheiden.
Aus jedem Stiftei, welches die Königin legt, kann eine neue Königin entstehen. Das von der Königin in die Weiselzelle gelegte, befruchtete Ei wird als Larve von den Ammenbienen ausschließlich mit “ Gelée royale“ gefüttert und entwickelt sich so zu einer Königin. Ältere Larven der übrigen Bienenbrut erhalten stattdessen als Nahrung eine Mischung aus Nektar und Pollen. Weil lediglich die unterschiedliche Fütterung bewirkt, dass sich anstelle einer Arbeiterin eine Königin entwickelt, wird dem Gelée royale eine besondere, heilsame und verjüngende Wirkung zugeschrieben.
Wenn der Imker – aus welchen Gründen auch immer - ein neues Volk möchte, dann holt er sich aus dem Brutraum zwei Rähmchen mit diesen kleinen Stifteiern und hängt diese dann in eine sog. „Ablegerkiste“, die etwas kleiner ist. Hängt dazu noch zwei Rähmchen mit Futter rein und noch ein anderes Rähmchen aus dem Honigraum, wo vielleicht noch viele Arbeiterinnen drin sind. Diese Kiste wird dann in eine andere Ecke des Gartens gestellt. Was passiert dann? Die Stockbienen merken sehr schnell, dass sie jetzt keine Königin mehr haben, denn es fehlt das Pheromon, welches die Königinnen abgeben. Hierbei handelt es sich um einen Botenstoff zur Informationsübertragung und für das Wohlbefinden des ganzen Stammes, aber welches auch die Arbeitsbienen in ihrer Geschlechtlichkeit hemmt. Also machen diese jetzt schnell gleich mehrere Weiselzellen, denn sie spüren, es geht um’s Überleben. Die erste Königin, die dann aus einer Weiselzelle schlüpft, geht dann im ganzen Volk rum und schaut nach anderen Weiselzellen. Wenn sie eine findet, sticht sie durch die Wand durch und tötet damit die Konkurrentin. Doch wie geht es weiter?
Die neue Königin muss jetzt ja Eier legen. Aber nach ihrem Schlupf ist die junge Königin noch nicht gleich begattungsreif. Doch etwa 5 Tage danach ist sie für ihren Hochzeitsflug, dem sog. Jungfernflug, bereit. Sie fliegt nun mehrere Kilometer weit, um zu einem sog. Drohnensammelplatz zu gelangen, wo sich die Drohnen verschiedener Bienenvölker einfinden. Bei den folgenden Ausführungen zum Thema Begattung müssen wir dann doch etwas schmunzeln. Dem ersten Drohn gelingt die Begattung, die in luftiger Höhe erfolgt. Der Drohn sei glücklich, meint Herr Scherler, doch nicht lange, denn beim Ausstülpen des Begattungsorganes reißt dieses ab und bleibt im Hinterleib der Königin hängen. Der Drohn stirbt und fällt herunter. Doch schon kommt der nächste Drohn, entfernt den Begattungsapparat seines Vorgängers und nimmt selbst ebenfalls eine Begattung vor. Doch dabei ereilt ihn dann das gleiche Schicksal wie seinem Vorgänger. Und so geht es noch ca. 10-15 mal weiter. Ein Geniestreich der Natur, die so dafür sorgt, dass durch einen vielfältigen Genpool die Art gesichert wird. Danach fliegt die Königin zu ihrem Volk zurück und bleibt dort bis zu 5 Jahren, bis sie stirbt. Solange legt sie nun Eier, und wir haben ja gehört, bis zu 1.500 Eier am Tag.
Danach erhalten wir noch einige Informationen zum Schwarmverhalten, zum Beispiel, weil ein Volk merkt, dass es ihm im Stock zu eng wird und es sich teilen will. Dann fliegt es zusammen mit der Königin hinaus und sucht sich eine neue Heimstätte. Während dessen „schaffen“ sich die Zurückgebliebenen eine neue Königin. Bienen erhalten sich also quasi selber. Aber es gibt auch Bienenzüchtervereine, da der Mensch die Biene quasi wie ein Haustier domestiziert hat. Hier hat unser Kollege jedoch die Meinung, lass die Bienen nur selbst machen, die wissen am besten, wie es geht und wie sie ihre Art erhalten. Und wir erfahren, dass von den Imkern hier im Land etwa 80% Hobby-Imker sind. Wenn ein Imker dies jedoch professionell machen möchte, brauch er mindestens 150 Völker, um eine entsprechende Menge an Honig zu erhalten und wirtschaftlich agieren zu können. Herr Scherler regt an, wenn wir Honig kaufen, dies doch bei einem regionalen Hobby-Imker zu tun, denn es ist wertvoll, dass dieser das Imkern für unsere Region tut. Wobei dann 8 € für ein 500 g Glas Honig in Würdigung der vielen Arbeit, die dahintersteckt, durchaus auch angebracht sei. Und noch etwas erfahren wir, worüber sich viele von uns noch gar keine Gedanken gemacht haben: Der Imker muss seine Bienen ja auch füttern. Denn er entnimmt ja seinen Bienen fortwährend den Honig und damit deren eingelagerte Nahrung. Wenn es dann kälter wird und in der Natur kaum noch etwas blüht, fliegen die Bienen auch nicht mehr aus und können sich selbst keine neue Nahrung mehr beschaffen. Was also tun? Jetzt muss der Imker seine Bienen mit Apiinvert, einem Futtersirup, der aus Saccharose sowie dessen Bausteinen Fructose und Glucose besteht, füttern. Und dieses Futter muss er ja auch kaufen. Das Imkern ist also nicht nur mit Arbeit sondern auch mit Kosten verbunden. Dessen sollten wir uns als Endverbraucher auch immer wieder bewusst sein.
Das Thema Verbraucher war quasi wie ein Stichwort für viele Fragen, die jetzt aus unserem Kreis an den Kollegen Carsten Scherler gerichtet wurden, und die von ihm auch gerne und vor allem sehr verständlich beantwortet wurden. So ging es u.a. um die Frage, weshalb Honig manchmal kristallisiert und wie er wieder flüssiger, bzw. cremiger gemacht werden kann. Dass Honig kristallisiert ist zunächst einmal ganz natürlich, denn der Traubenzucker (Glukose) bildet ja Kristalle. Besonders bei Rapshonig geht dies ziemlich schnell, wogegen dieser Vorgang bei Waldhonigen, Edelkastanien- und Robinienhonig länger dauert. Wenn uns ein Honig im Glas kristallisiert hat, können wir diesen in einem warmen Wasserbad wieder flüssig machen. Dabei sollte das Wasser jedoch nicht wärmer als 40°C sein, um keine wichtigen Inhaltsstoffe wie Enzyme zu zerstören. Um den Honig cremiger zu machen, kann der Imker die Kristalle mit einem Honigrührer, der in eine Bohrmaschine gesteckt wird, zerkleinern.
Auch die Frage nach Propolis im Honig wurde dann gestellt. Hier erfahren wir, dass die Honigbienen nicht nur Nektar und Pollen sammeln, sondern auch Harze von verschiedenen Pflanzen und Bäumen. Mit einem körpereigenen Sekret verarbeiten sie diese dann zu Propolis, einem einzigartigen Naturprodukt, mit dem sie sich vor Bakterien, Viren und Pilzen schützen. Damit sich im Bienenstock keine Krankheiten ausbreiten, denn hier leben ja sehr viele Bienen auf engstem Raum bei 37° und feuchter Luft zusammen, verteilen die Bienen dieses Schutzharz im gesamten Bienenstock und nutzen es auch zum Abdichten von kleinen Spalten, wie uns an einem Beispiel gezeigt wird. Seine entzündungshemmende, antibakterielle und antioxidative Schutzfunktion macht Propolis als natürliches Antibiotikum daher auch für uns Menschen so interessant und wird in der Naturheilkunde sowohl innerlich wie äußerlich angewandt.
Eine Kollegin wollte noch wissen, ob Honig ein Verfalldatum hat. Laut Gesetz braucht auch Honig ein Mindesthaltbarkeitsdatum, in der Regel beträgt dies 2 Jahre. Doch kann bei richtiger Lagerung an einem dunklen, kühlen und trockenen Ort der Honig auch danach noch über einen längeren Zeitraum hinaus genossen werden, denn durch den hohen Zuckergehalt und den niedrigen Anteil an Wasser können sich Bakterien und andere Mikroorganismen nur sehr schwer vermehren. Man kann also davon ausgehen, dass Honig bei richtiger Lagerung nicht schlecht wird.
Eine weitere Frage betraf die Varroamilbe, den schlimmsten Feind der Biene. In seiner Antwort kommt Herr Scherler noch einmal auf seine etwas früher geäußerte Aussage zurück, wonach wir Menschen die Honigbiene stark domestiziert haben. Und er verweist darauf, dass die Biene neben Rind und Schwein das für uns wichtigste Nutztier ist. Allerdings nicht wegen des Honigs, sondern wegen seiner Bestäubungsleistung. So fruchten 80% der heimischen Obst- und Gemüsegewächse nicht ohne Bestäubung. Und 80% der Bestäubung übernimmt die Honigbiene. Aber in Folge der angesprochenen Domestizierung von Bienen haben diese bestimmte Abwehrmechanismen verloren, mit denen sie sich gegen Eindringlinge wie die Varroamilbe wehren können. Die Varroamilbe sieht aus wie so ein kleiner Käfer mit acht Beinen und saugenden, stechenden Mundwerkzeugen. Kurz vor dem Verdeckeln dringen die Varroamilben in die Brutzellen und verstecken sich dort am Boden der Zellen unter den Bienenlarven und liegen im Futtersaft der Bienenbrut. Ist dieser Futtersaft aufgebraucht, sticht die Milbe in die Bienenlarve und beginnt an ihr zu saugen. Dieser Bienenkörper stirbt daran jedoch nicht, sondern reift weiter aus, jedoch völlig verkrüppelt und deformiert, sowie unfähig, sich gegen irgendwelche Krankheiten zu wehren. Neben dem Saugschaden geht die größte Gefahr jedoch von den gefährlichen Viren aus, welche die Milben übertragen.
Was kann der Imker dagegen tun? Herr Scherler nennt ein ganz einfaches Mittel. Doch zunächst sagt er uns noch, wie lange die Schlupfdauer der einzelnen Bienen ist: die Arbeiterbiene 21 Tage, die Königin 16 Tage und der Drohn 26 Tage. Die Varroamilbe schlüpft am liebsten in die Drohnenlarven rein, weil die so groß und kräftig sind. Dann informiert er uns, dass man in den Raum mit der Königin ein leeres Rähmchen hängt, welches nicht mit einer Wachsplatte ausgestattet ist. Die Arbeiterinnen bauen dann große Drohnen-Zellen. Wenn die Königin dann die Zellen abtastet, merkt sie, dass es sich hier um große Zellen handelt und legt dann in jede Zelle ein Drohnen-Ei. Wenn dann der Rahmen komplett ausgebaut und verdeckelt ist, dann weiß ich ja als Imker, dass in den verdeckelten Zellen die Varroamilben drin sind. Nehme daher den Rahmen raus, schneide die Waben aus und entsorge sie. Deshalb muss der Imker einmal in der Woche sein Volk durchschauen, ob der Drohnen-Rahmen verdeckelt ist.
Der nächste Fragesteller möchte gerne wissen, wie die Bienen miteinander kommunizieren. Hier erfahren wir, dass die Tanzsprache eine der wesentlichen Kommunikationsformen der Honigbienen ist und der sog. Schwänzeltanz als Informationsaustausch zwischen den Bienen dient. Für die Entschlüsselung der Tanzsprache der Bienen bekam Karl von Frisch 1973 den Nobelpreis verliehen. Bienen orientieren sich immer nach der Erdachse, dem Stand der Sonne und dem Stand ihrer Heimstatt. Bei den Bienen gibt es sog. Kundschafterinnen, deren Aufgabe es ist, nach neuen Nahrungsquellen zu suchen. War eine Biene bei ihrer Suche erfolgreich, so übergibt sie bei ihrer Rückkehr den gesammelten Nektar an die anderen Bienen im Stock. Sind diese von der Qualität des mitgebrachten Stoffes überzeugt, wird die Sammlerin durch Fühlerkontakte angeregt, den Fundort mitzuteilen. Je nach Entfernung der gefundenen Futterquelle zeigt die Kundschafterin nun durch einen Tanz die Richtung und Entfernung an. Und wir erfahren, dass dieser Tanz immer in Form einer Acht mit zwei Halbkreisen erfolgt, wobei die Biene zunächst unter heftigem seitlichen Vibrieren ihres Hinterleibes, dem sog. Schwänzeln, einige Zentimeter geradeaus läuft. Anschließend kehrt sie in einem Bogen zum Ausgangspunkt zurück, bevor sie erneut im Bogen, jedoch in entgegengesetzter Richtung, losläuft. Die Richtung, in welcher sie die gerade Strecke durchläuft, enthält dabei die Information in welcher Richtung sich die gefundene Futterquelle befindet. Dabei gibt der Winkel, den die gerade Strecke zur Senkrechten bildet, genau den Winkel an, den die angezeigte Flugrichtung mit dem Stand der Sonne bildet. Über ihren Geruchssinn erhalten die Bienen zusätzliche Informationen über die Futterart, wie z.B. Pollen, Propolis und Wasser. Und die Intensität des Tanzes sagt etwas über Geruch und Geschmack aus. Der Schwänzeltanz ist damit ein verblüffendes und auch faszinierendes Beispiel tierischer Kommunikation. Wobei Herr Scherler zu bedenken gibt, dass dies ja alles im dunklen Bienenstock stattfindet.
„Aus eins mach zwei“. Ein Teilnehmer berichtet von einem Erlebnis mit einem Bienenschwarm, worauf wir auch hier zu diesem Thema noch einige interessante Informationen erhalten. So war vor einiger Zeit auch hier im Garten der Sparkasse plötzlich im Mai ein Schwarm von Bienen in einer der Hecken zu sehen. Was ist der Hintergrund für dieses Schwärmen? Wenn ein Bienenvolk stark genug ist und viele Vorräte hat, will es häufig schwärmen. Denn so vermehren sich die Bienen auf ganz natürliche Art und Weise, sprich aus einem Volk werden zwei. Doch vorher haben die Bienen eine junge Königin herangezogen. Und hier kommen wieder die weiter vorne bereits genannten Weiselzellen ins Spiel. Sie erinnern sich: dort wird eine Made ausschließlich mit Gelée royale gefüttert und reift zur Königin heran. Und kurz bevor diese schlüpft, zieht die alte Königin mit den Flugbienen als Bienenschwarm aus. Sogenannte Botschafterbienen suchen währenddessen schon eine neue Wohnstatt, z.B. ein Astloch in einem alten Baum. Wenn sie etwas Passendes gefunden haben, bauen sie dort ein neues Wabenwerk, und die Königin beginnt sofort wieder mit dem Eierlegen. Unser Imkerteam hat das gemacht, was Imker tun, wenn sie einen Schwarm entdecken: sie haben ihn eingefangen, und damit ein weiteres Volk erhalten. Wir bekommen noch den Hinweis, dass ein Imker zum Einfangen eines Schwarms jedes Grundstück betreten darf. Dieses sog. Schwarmrecht ist im BGB geregelt. Und wer einen Schwarm einfängt, dem gehört er dann auch. Dass Bienen schwärmen liegt quasi in ihrer Natur. Meist jedoch versuchen die Imker, dies zu vermeiden. Am Besten gelingt dies, indem man keine Enge im Bienenstock aufkommen lässt, zum Beispiel durch das rechtzeitige Aufsetzen von Honigräumen. Außerdem sind auch hier regelmäßige Kontrollen angebracht, um zu erkennen, ob sich ein Volk durch das Anlegen von Weiselzellen auf ein Schwärmen vorbereitet.
Für interessierte Teilnehmer hat Herr Scherler dann noch einen interessanten Tipp und verweist auf das NaturInfoZentrum Casa Mellifera mit seinem Honigbienenhaus in der Grünanlage am Hungerberg in Hoheneck sowie den Imkerverein Ludwigsburg, wo auch immer wieder Schulungen und Fachvorträge abgehalten werden. Danach ergreift Helmut Rath das Wort und bedankt sich herzlich bei Carsten Scherler für dessen äußerst interessanten Vortrag, bei dem stets zu spüren war, dass er ein Imker mit Herzblut ist und auch davon überzeugt ist, dass er mit seinem Wirken sehr viel für Nachhaltigkeit bewirkt. Ein langer und kräftiger Applaus war unser Dank an ihn. Und dann lud uns Herr Scherler noch ein, mit ihm nach draußen zu gehen, wo er uns noch in einem Schaukasten mit der Aufschrift „Guck mal!“ ein lebendes „Schauvolk“ in drei Rähmchen hinter Glas zeigt. So nah sind die meisten von uns vermutlich noch nie den Bienen gekommen. So sehen wir u.a. in einem Rahmen die verdeckelte Brut und wie gerade eine Biene schlüpft. Und dann sehen wir sogar noch die Königin. Wer von uns hätte das gedacht, dass wir mit Hilfe unseres ASP sogar noch einen Besuch bei einer Königin machen dürfen? Aber wir wissen ja, unser ASP ist einfach super. Und super schmeckte dann auch der von Herrn Scherler spendierte LudwigsGlanz sowie der frische Hefezopf, den die ASP gespendet hatte. Mit vielen neuen Erkenntnissen und zugegebenermaßen mit einem etwas summenden Kopf ob der vielen interessanten Informationen schwärmten wir danach alle wieder unserer eigenen Heimstatt zu. Meinen Beitrag möchte ich nun mit den Worten von Heinz Erhardt beenden, der sein Gedicht an die Bienen mit folgenden Worten schließt: „Sehr verehrte Honigbienen! Wir Verbraucher danken Ihnen!“
Horst Neidhart
Fotos: Christoph Lörcher, Horst Neidhart und Rolf Omasreither
Bildbearbeitung und Gestaltung: Rolf Omasreither

„Probleme sind keine STOP-Schilder, sondern Wegweiser!“
So lautete ein Leitspruch von Robert H. Schuller, einem US- amerikanischen Fernsehprediger.
Ganz im Sinne dieses Leitspruches handelte Herr Manfred Ehrhardt, Leiter Digitale Innovationen, als er feststellen musste, dass es trotz intensivster Bemühungen nicht möglich war, eine Verbindung zwischen Rechner und
Beamer herzustellen. Aber: Wenn du an dich glaubst, wirst du Wege finden, auch schwierige Situationen zu meistern. Und genau dies ist Herrn Ehrhardt hervorragend gelungen.
Um die Veranstaltung im Rahmen von „Sparkasse aktuell“ mit dem Titel „Neues aus der digitalen Welt“ jetzt nicht einfach abzusagen, sondern den 40 hoch interessierten ehemaligen Kolleginnen und Kollegen doch noch die wichtigsten Neuigkeiten aus der digitalen Welt unserer Sparkasse aufzuzeigen, ging er mit uns nun aus dem Schiller-Foyer einfach ein paar Treppenstufen höher in den Raum A 150.
Dass es in diesem Raum nicht für alle von uns Sitzplätze gab, war jedoch kein weiteres Problem, sondern wurde von Einigen ganz einfach dadurch gelöst, in dem auf dem Boden Platz genommen wurde. Nein, dies war keine Sitzblockade, wie man sie in letzter Zeit immer wieder erleben musste, sondern der Beweis dafür, wie es Herr Ehrhardt ausdrückte, dass wir Pensionäre noch immer sehr flexibel sind.
Zu Beginn seiner Ausführungen entschuldigte er sich noch einmal bei uns, und es war ihm deutlich anzumerken, wie sehr es ihn ärgerte, dass er uns seine Präsentation nicht wie vorgesehen zeigen konnte. Doch sind wir mal ehrlich: wer von uns hat nicht schon selbst das eine oder andere Mal Probleme mit seinem Rechner gehabt. Wir waren jetzt trotz allem sehr gespannt, was es in der digitalen Welt unserer Sparkasse Neues gibt.
Zu Beginn präsentierte uns Herr Ehrhardt nun seine „TekCloud“. Hier waren viele Themenstellungen zu sehen. Als erstes sprach Herr Ehrhardt dann „ChatGPT“ an. Nur zu gerne hätte er uns gezeigt, welche Möglichkeiten sich hier durch den Einsatz der Künstlichen Intelligenz (KI) bieten. Chat kommt ja vom englischen „chat“ = plaudern, sich unterhalten. GPT ist ein Chatbot (Generative Pretrained Transformer), der künstliche Intelligenz einsetzt. Als Beispiel führte er an, wie ChatGPT ihm für heute eine Begrüßungsrede an uns schreiben sollte. Zum Lachen brachte er uns dabei mit seiner Bemerkung, dass es dann auch einen Hinweis gegeben hätte, dass es keinen Rotwein bei der heutigen Veranstaltung geben würde. Mit Hilfe dieser KI könnten Vorgesetzte sich beispielsweise Reden für Jubiläen von Mitarbeitern oder für besondere Geburtstage verfassen lassen. Durch die Eingabe von individuellen Hinweisen kann ChatGPT dabei ganz gezielt den Text auf die zu ehrende Person gestalten.
Dann erfahren wir, dass der Chatbot von einer amerikanischen Firma (OpenAI) entwickelt wurde und die Server zum Teil in Amerika laufen. Das ist in Deutschland ein Datenschutzproblem und deshalb ist ChatGPT sparkassenintern noch nicht zugelassen. Der Fachbereich unserer Sparkasse ist derzeit dabei, eine Risikoanalyse und ein Betriebskonzept mit klaren Anweisungen für Mitarbeiter zu erstellen, um so einen Einsatz zu ermöglichen. Wobei personenbezogene Daten nicht verwendet werden dürfen. In der Praxis würde dann der Auftrag an ChatGPT z.B. eben nicht lauten: Schreibe mir eine Rede für den 50. Geburtstag von Herrn/Frau Müller, sondern nur für eine männliche oder weibliche Person.
Herr Ehrhardt gibt uns dann noch den Hinweis, dass wir ChatGPT ja selbst ausprobieren könnten und zwar sowohl auf unserem Handy wie auch auf unserem Rechner. Dazu gibt es eine entsprechende App, die man sich herunterladen kann. Allerdings ist dazu eine Anmeldung mit entsprechenden Zugangsdaten erforderlich.
Als nächstes kommt Herr Ehrhardt auf die Homepage der KSK Ludwigsburg zu sprechen. Hier erfahren wir, dass es heute möglich ist, ein Girokonto und Online-Banking zu eröffnen, ohne selbst persönlich bei der Sparkasse zu erscheinen. Die einzelnen Schritte, die uns Herr Ehrhardt aufzeigt, können von uns jederzeit selbst auf der Homepage angeschaut werden. Interessant für uns der Hinweis, dass dabei mittels Video-Legitimation auch die Legitimationsprüfung eines Neukunden durchgeführt werden kann. Wobei diese Daten dann nicht an einen Mitarbeiter unserer Sparkasse weitergeleitet werden, sondern an die Servicegesellschaft S-Markt & Mehrwert GmbH & Co.KG in Halle. Dieser Vertriebspartner ist 2018 aus dem Zusammenschluss von MehrWert Servicegesellschaft mbH (MWSG), S Direkt-Marketing GmbH & Co. KG (S Direkt) und S Institut für Marketing & Kundenbindung GmbH (S-IMK) hervorgegangen.
Eine weitere Möglichkeit ist nach den Worten von Herrn Ehrhardt jedoch der eID-Service (elektronische Identität). Da uns hierbei von Halle nur die Technik für diese Form der Leg. Prüfung zur Verfügung gestellt wird, ist dieses Verfahren deutlich kostengünstiger.
Bei der nächsten Position auf der TekCloud zeigte uns Herr Ehrhardt die Neuigkeiten beim Firmenkundenportal / OBB auf. Wobei OBB für „Online Banking Business“ steht, also das Online Banking für Geschäfts- und Firmenkunden. Er weist uns dabei wieder auf die Homepage der Kreissparkasse hin, wo es oben in der roten Menueleiste zwei „Buttons“ gibt, je einen für Privat- und für Firmenkunden. Und wir erfahren, dass die Sparkasse gerade dabei ist – was allerdings bestimmt noch einige Jahre dauert -, alle Geschäfts-, Gewerbe-, Firmen- und Unternehmenskunden mit einem eigenen Online-Banking auszustatten. Dazu muss mit diesen Business-Kunden allerdings eine Firmenkunden-Rahmenvereinbarung abgeschlossen werden. Interessant auch der Hinweis, dass es künftig dann nur noch 1 elektronisches Postfach für die Firmen gibt und diese können dann entscheiden, wer von ihren Mitarbeitern darauf Zugriff erhalten soll. Mit der sog. Nutzerverwaltung können die Unternehmen nun selbst ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Rechte für den Online-Zugang erteilen, wobei diese Rechte passend zur Unternehmensstruktur flexibel gestaltet werden können.
Aus dem Teilnehmerkreis kommt dann die Frage zum ChatBotLinda. So interessiert es die Kollegin, ob „Linda“ nur eine Computerstimme ist, oder ob hier im Hintergrund echte Mitarbeiter tätig sind. Und vielleicht hat sich ja auch schon mal der oder die Eine die Frage gestellt, wie man eigentlich auf den Namen „Linda“ gekommen ist. So erfahren wir, dass „Linda“ die Abkürzung für „Linguistische Digitale Assistentin“ ist. Sofern Linda eine Frage nicht beantworten kann, verweist sie i.d.R. auf den Berater-Chat, und damit kommt wieder der Mensch ins Spiel. Wir erfahren dann noch, dass geplant ist, von „Linda“ auf „Linda Plus“ umzusteigen. Wobei hier zusätzlich KI zum Einsatz kommt. Ein weiterer Schritt wird dann mit „Linda Voice“ erfolgen.
Ein Teilnehmer hat dann verschiedene Fragen zum Thema „PAYBACK“. Doch wie wir ja schon am 6. März bei der Veranstaltung „Info-Markt“ von Herrn Dr. Schulte erfahren haben, steht unser Haus diesem Projekt aus zwei Gründen noch kritisch und abwartend gegenüber. Herr Ehrhardt weist hier auf die damit verbundenen relativ hohen Kosten hin. Und auch auf die Gefahr, dass dieses System von der Presse evtl. als „Datenkrake“ gesehen wird und das Image der Sparkasse darunter leiden könnte. Unser Haus wird zunächst weiterhin die Sparkassen-Vorteilswelt anbieten.
Weitere Fragen betreffen das pushTan-Verfahren. Wir erfahren, dass es auch hier eine Änderung geben wird und ein Umstieg auf pushTan-Neu erfolgt. Herr Ehrhardt empfiehlt uns – sofern wir bisher chipTAN nutzen – jetzt auf pushTan umzusteigen, da ja dann pushTAN-Neu kommt. Mit pushTAN können Zahlungen online freigegeben werden. Künftig kann man sich mit pushTAN sogar auch am Telefon legitimieren. Ein kleiner Hinweis: Auf der Homepage unserer Sparkasse finden Sie viele interessante Informationen zum Thema pushTAN.
Ein Schmunzeln huschte dann wieder über unsere Gesichter, als uns Herr Ehrhardt über die neue Form der Krankmeldung über Online-Banking informierte und uns dies dann auch vorführte. Auch dies ein weiterer Baustein im Bereich der Digitalisierung. Ein anderes Beispiel für mehr Digitalisierung ist auch die Tatsache, dass z.B. Vorstandsanträge ebenfalls nicht mehr auf Papier erfolgen und auch die Abstimmung im Vorfeld elektronisch passiert.
Eine Teilnehmerin möchte gerne wissen, wie das Bezahlen mit dem Handy vor sich geht, was ja immer häufiger zu beobachten ist. Wir erfahren, dass zunächst die S-Card auf dem Handy digitalisiert werden muss. Die weitere Vorgehensweise ist relativ einfach. Falls es Sie interessiert, auch hierzu finden Sie auf der Homepage der Sparkasse alle Informationen.
Wichtige Informationen gibt es dort jedoch auch unter der Rubrik „Sicherheit im Internet“. Neben den aktuellen Sicherheitshinweisen gibt es dort u.a. die Möglichkeit, einen Computercheck durchzuführen und dies sowohl am PC wie auch mobil. Uns wird empfohlen, diese Seite immer wieder mal aufzurufen.
Und wenn Sie bereits die Sparkassen-App auf Ihrem Handy haben, dann ist Ihnen evtl. auch schon der Button „giropay / Kwitt“ aufgefallen. Auch hierzu gibt es auf der Homepage weitere interessante Informationen.
Interessante Informationen, unterlegt mit einem Video, finden Sie dort aber auch zur neuen Sparkassen-Card mit VISA. Auch hierzu erhalten wir aufgrund der Fragen aus unserem Kreis von Herrn Ehrhardt noch viele Informationen und Hinweise.
Damit endete dann auch die Präsentation. Ein kräftiger und langanhaltender Applaus war unser Dank dafür, dass Herr Ehrhardt uns so viele interessante Neuigkeiten aus der digitalen Welt vorgestellt hatte. Auch Herr Rath bedankte sich sehr herzlich für die gelungene Improvisation und die Bereitschaft, im Herbst dieses Jahres dieses Thema noch einmal aufzugreifen und mit weiteren Schwerpunkten vorzustellen.
Wir alle bedanken uns aber auch bei unserem ASP-Team dafür, dass uns immer wieder derart interessante Veranstaltungen geboten werden. Und zum Schluss noch ein kleiner persönlicher Hinweis: dieser Bericht wurde nicht vom ChatGPT verfasst, sondern von
Horst Neidhart
Bearbeitung: Rolf Omasreither

„Der Wandel ist das Gesetz des Lebens; wer nur auf die Vergangenheit blickt, verpasst mit Sicherheit die Zukunft.“
Diesen Satz sprach einst der amerikanische Präsident John F. Kennedy. Und auch Einstein machte deutlich, dass es die reinste Form des Wahnsinns sei, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert. Dass sich speziell bei der Ausbildung in unserer Kreissparkasse viel geändert hat, das hat uns der Leiter der Personalbetreuung/-entwicklung, Herr Marc Stotz, in einer äußerst interessanten Präsentation mit dem Titel „Ausbildung heute“ sehr deutlich vor Augen geführt. Doch der Reihe nach:
Circa 20 ehemalige Kolleginnen und Kollegen trafen sich am 30.01.2024 im Schiller-Foyer. Und wie immer war die Freude über das Wiedersehen sehr groß. Jetzt waren wir schon sehr gespannt, was wir heute in der Veranstaltungsreihe „ASP – Sparkasse aktuell“ Neues, also Aktuelles, erfahren würden.
Kollege Helmut Rath hieß uns dann auch alle herzlich willkommen und bedankte sich zugleich bei Herrn Stotz für dessen spontane Bereitschaft, uns heute dieses aktuelle Fachthema aus dem Bereich der Ausbildung zu präsentieren. Danach begrüßte uns Herr Stotz herzlich und gab seiner Freude darüber Ausdruck, dass er uns aufzeigen könne, was Berufsausbildung heute bedeutet. Und um es vorweg zu sagen: wir hätten es uns nicht vorstellen können, welche grundlegenden Veränderungen es hier in den letzten Jahren gegeben hat. Und dies sowohl innerhalb der Ausbildung in unserer Sparkasse, wie auch bei der Rekrutierung von Auszubildenden selbst. Zwar wurde die Ausbildung schon immer durch äußere Einflüsse verändert. Heute zählt dazu vor allem die abnehmende Anzahl der Bewerber bedingt durch den demografischen Wandel. Doch haben sich auch die Jugendlichen selbst, und damit auch die Auszubildenden, in ihrem Verhalten und in ihren Ansprüchen geändert. Als Beispiel kann hier die Digitalisierung genannt werden, die bekanntermaßen auch große Auswirkungen auf unser aller Privatleben, aber eben auch auf das berufliche Leben hat.
Zur besseren Verdeutlichung hat Herr Stotz seine Ausführungen mit aussagekräftigen, sehr anschaulichen Folien unterlegt. Schon bei der ersten Folie, auf welcher die neuen Auszubildenden von 2023 zu sehen sind, zeigte er uns auf, welchen Herausforderungen sich die Sparkasse und andere Finanzdienstleister heute stellen müssen, um immer wieder die benötigte Anzahl neuer Auszubildender – und damit späteren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen - zu gewinnen. Und wir erfahren, dass die Ausbildung bei einer Bank nicht mehr wie früher einen hohen Stellenwert hat. Daher ist es für unser Haus erforderlich, sich auf vielen entsprechenden Messen für künftige Berufsanfänger, und Veranstaltungen in den Schulen für die anstehenden Schulabgänger, attraktiv zu präsentieren.
Dabei müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass in der Rangfolge der Ausbildungs-Wunschberufe die Ausbildung bei einer Bank oder Sparkasse nicht mehr wie noch vor ca. 10 Jahren auf Platz 3 steht. Nein, inzwischen ist die Bankausbildung auf Platz 13 abgerutscht. Die vordersten Plätze belegen bei den Jugendlichen heute eine Ausbildung bei der Polizei, beim Zoll und auch bei der Bundeswehr. Allein dies zeigt, welche Themen im Wettbewerb um „Azubis“ die Fachabteilung heute beschäftigen, und wo kreative Lösungsansätze erforderlich sind, um in diesem harten Wettbewerb zu bestehen. Und so freut sich Herr Stotz, dass trotz dieser schwierigen Wettbewerbssituation im Jahr 2023 die stolze Anzahl von 60 Auszubildenden erreicht werden konnte. Hinzu kommt dann auch noch die strukturelle Veränderung innerhalb der Bevölkerung, und wir erfahren, dass in einem Azubi-Jahrgang beispielsweise 77 Prozent der Auszubildenden einen Migrations-Hintergrund haben. Dass dies manchmal auch seitens der Kundschaft zu Reaktionen und Vorbehalten führt, ist nicht zu vermeiden, ist aber, wie Herr Stotz ausführt, für die jungen Menschen manchmal auch sehr schlimm.
Nach dem der erste Themenschwerpunkt die Berufsausbildung bei einer Bank generell betraf, zeigt uns Herr Stotz mit der nächsten Folie, welche Ausbildungsberufe derzeit in unserer Sparkasse möglich sind. So erfahren wir, dass es neben der Ausbildung für Bankkaufleute auch die Ausbildung zum Finanzassistenten und zum Finanzassistenten mit Schwerpunkt internationales Geschäft gibt. Möglich ist ebenfalls eine Ausbildung für Kaufleute für Versicherungen und Finanzanlagen sowie das Duale Studium an der Deutschen Hochschule Baden-Württemberg. Auch dies als Antwort auf den vorhin angesprochenen Wettbewerb um Auszubildende. Und während wir uns früher über Bewerber mit Mittlerer Reife gefreut haben, die als Abschlussnoten eine Eins oder zumindest eine Zwei vorweisen konnten, ist dies heute so gut wie nicht mehr der Fall. Denn diese Schulabgänger machen nach der Schule meist gleich mit einem Studium z.B. am Techn. Gymnasium oder am Berufskolleg weiter. Auch hier versucht die Sparkasse Schulabgänger für eine Ausbildung zu gewinnen und wirbt dafür in vielen Informationsveranstaltungen der Schulen, steht jedoch dabei im Wettbewerb mit vielen anderen Unternehmen, die ebenfalls sehr intensiv um neue Auszubildende werben.
Auch bei den Ausführungen zum Ausbildungsberuf Finanzassistent zeigt uns Herr Stotz, dass hier ebenfalls Kreativität gefragt ist. So ist die Sparkasse direkt vor Ort an den Hochschulen und stellt den sogenannten „Plan B“ vor. Denn sehr viele Studierende brechen ihr Studium bekanntermaßen vorzeitig ab und suchen dann einen für sie passenden Ausbildungsplatz.
Ein neuer Ausbildungsberuf ist die Ausbildung zum Finanzassistenten mit Schwerpunkt internationales Geschäft. Die Ausbildung erfolgt hier bei unserer Tochter „S-International“ und sieht zusätzlich eine Hospitation bei der Landesbank vor. Ebenfalls neu ist die Ausbildung für Kaufleute für Versicherungen und Finanzanlagen. Hier wurde vor 2 Jahren der erste Azubi für diesen Berufszweig eingestellt.
Die nächsten Informationen betrafen das Duale Studium an der (DHBW). Hier haben wir in den letzten Jahren 10 – 15 Auszubildende eingestellt und arbeiten hier insbesondere mit der DH Stuttgart zusammen mit der Fachrichtung Bank-/Finanzdienstleistungen. Die nächste Folie zeigte uns dann auf, wie sich die derzeitige Anzahl von 129 Auszubildenden in die vorhin geschilderten Ausbildungsberufe aufgliedert.
„Tue Gutes und rede darüber“. Mit dieser uns allen bekannten Weisheit könnte man die nächsten Ausführungen von Herrn Stotz umschreiben. Hier bezieht er sich nochmal auf den, wie er es bezeichnete, „verrückten Arbeitnehmermarkt“, bei dem sich im Wettbewerb vieles gar nicht so sehr um die beruflichen Aspekte drehen würde, sondern vermehrt um zusätzliche Themen unter der Überschrift: „Was wird mir geboten?“, etwa: ob es auch Fahrradständer für die Mitarbeiter gibt. Um in diesem Wettbewerb zu bestehen, erhalten unsere Auszubildenden zum Beispiel zu Beginn ihrer Ausbildung ein IPad und einen Apple Pencil.
Um für dieses Jahr 60 neue Auszubildende zu gewinnen, ist die Sparkasse bei jeder Schulmesse, bei jedem Schulabend, bei jeder entsprechenden Info-Veranstaltung vor Ort präsent. Aber es zeigt sich auch immer wieder, dass selbst Bewerber, denen eine Zusage erteilt wurde, hinterher wieder „abspringen“. Auch hier unternehmen wir sehr viel, wie wir hören, um dies möglichst zu verhindern und um mit diesen Bewerbern in Kontakt zu bleiben. Als Beispiel nennt Herr Stotz hier monatliche Newsletter, WhatsApp, Emails, bis hin zur Gratulation zum Geburtstag. Es ist auch hier ein zäher Kampf um jeden einzelnen Bewerber. Ein kleiner Hinweis von mir: Schauen Sie doch mal auf die Homepage unserer Kreissparkasse und klicken Sie sich dann durch über „Ihre Sparkasse“/“Karriere“/“Kommen Sie an Bord“. (https://www.ksklb.de/de/home/ihre-sparkasse0/karriere.html?n=true) Da können Sie dann selbst sehen, wie sich unsere Kreissparkasse präsentiert, um in diesem harten Wettbewerb um Auszubildende erfolgreich zu sein. Auch den kurzen Imagefilm mit den Azubis können Sie dort noch einmal anschauen.
Doch zurück zum Vortrag mit Herrn Stotz. Denn nun leitete er zur nächsten Folie über, die uns einen Vergleich der Anzahl von Bewerbungen und anschließenden Einstellungen von Auszubildenden in den Jahren 2011 bis 2020 ermöglichte. Waren es 2011 noch 921 Bewerbungen (!), die zu 112 Einstellungen führten, so verringerte sich dies bis zum Jahre 2020 drastisch: Jetzt erhielten wir nur noch 260 Bewerbungen für unsere 61 Ausbildungsplätze. Und wir sind auch heute für 2023 auf dem gleichen Level wie 2020.
Diese Entwicklung führt natürlich auch dazu, dass der Auswahlprozess angepasst werden musste und sich damit deutlich gegenüber 2011 unterscheidet. Die Hürden sind heute deutlich niedriger, was sich dann aber natürlich auch auf die Ausbildung selbst auswirkt. Und wir hören mit Erstaunen, dass die Ausbilder vom ersten Tag an Nachhilfe-Unterricht zum Thema Bankfach aber auch zum Thema Deutsch erteilen. Dies ist natürlich mit einem erhöhten zusätzlichen Aufwand verbunden.
Interessant auch die folgende Folie mit den Einstellungszahlen und den Zahlen der anschließenden Übernahmen, also Einstellungen der ausgelernten Kolleginnen und Kollegen. Auch hier im Rückblick wieder ein deutlicher Unterschied zu sehen: So wurden 2014 von damals 205 Auszubildenden nur 85 davon übernommen. Im Jahr 2023 waren es von 129 Ausgelernten 74 Kolleginnen und Kollegen, die eine Anstellung bekamen. Und Herr Stotz führt an, dass mit Blick auf die hohe Zahl der benötigten Mitarbeiter der Notendurchschnitt für die Übernahme nicht mehr so hoch angesetzt werden kann wie in den früheren Jahren. Dies zeigen auch die Zahlen über die Einstellungen. Wurden 2022 nur 15 externe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt, betrug die Anzahl 2023 dagegen 76. Von diesen hatten 41 Kolleginnen und Kollegen keine spezifische Bankausbildung, sondern sind sogenannte „Quereinsteiger“, die speziell für den Einsatz auf unseren Geschäftsstellen rekrutiert wurden und dort auch eingearbeitet werden. Ein Verfahren, das viele von uns noch aus früherer Zeit kennen und welches auch schon damals erfolgreich war.
In diesem Zusammenhang informiert uns Herr Stotz auch darüber, dass mit Beginn des Jahres 2023 die beiden Personalabteilungen zusammengelegt wurden, wodurch sich natürlich die einzelnen Aufgabenbereiche verändert haben. Gab es bis dahin noch die Personalbetreuer, die Ausbilder und die Personalentwickler, so gibt es jetzt 12 Personalreferenten für die Betreuung der Kolleginnen und Kollegen in den Abteilungen, die gleichzeitig auch die Aufgaben der Personalentwicklung übernehmen. Und 3 davon betreuen zusätzlich auch die Auszubildenden. Das hat den Vorteil, dass die Auszubildenden auch nach Abschluss ihrer Ausbildung weiterhin den gleichen Ansprechpartner oder die gleiche Ansprechpartnerin haben.
In seinen weiteren Ausführungen geht Herr Stotz dann auf die eigentliche kaufmännische Berufsausbildung ein, die begleitet wird durch den Unterricht an der Erich-Bracher-Schule in Kornwestheim-Pattonville, mit der es eine hervorragende Zusammenarbeit gibt. Während im Rahmen des Dualen Studiums die DHBW in Stuttgart und der Campus in Heilbronn die Partner sind.
Auf entsprechende Nachfragen aus dem Kreis der Teilnehmer ging Herr Stotz kurz auf die Fluktuation bei den Mitarbeitern ein, und wir erfahren, dass etliche der Auszubildenden etwa nach 2-3 Jahren nach Ausbildungsende unser Haus wieder verlassen. Dabei verlieren wir diese dann jedoch nicht an ein anderes Finanzinstitut, sondern an die Industrie und eine größere Anzahl an Lidl&Schwarz, der als großer Konzern nicht nur ein vielfältiges Jobangebot bietet, sondern für junge Menschen auch bezüglich der Vergütung interessante Perspektiven aufzeigt, was diesem Personenkreis natürlich entgegenkommt.
Ein nächster Schwerpunkt war dann die Nachhaltigkeit in der Ausbildung mit den Unterpunkten „Persönliche Weiterentwicklung“, Soziale Verantwortung“ und „Eröffnung nachhaltiger Karriereperspektiven“. Und wir erfahren, dass es neben dem innerbetrieblichen Unterricht auch Schauspielunterricht und Deeskalationstraining gibt. Jeder von uns, der früher einmal im direkten Kundenkontakt tätig war, weiß ja noch, wie schwierig es manchmal war, mit aggressiven Kunden ein vernünftiges Gespräch zu führen und die Situation dadurch wieder zu entspannen. Den Azubis wird darüber hinaus noch ein breitgefächertes Programm geboten, als Beispiel nennt Herr Stotz hier Ausfahrten nach Frankfurt und/oder Besuch der Börse.
Interessant für uns auch die Ausführungen bezüglich der sozialen Verantwortung der Auszubildenden. So sind unsere Auszubildenden Dienstag- und Mittwochnachmittag bei der Stadt Ludwigsburg tätig und beraten dort Senioren bezüglich Internet, Benutzen des IPads, Notebooks usw.. Doch auch die Auszubildenden selbst werden bei uns im Haus beraten und es werden ihnen dabei nachhaltige Karriereperspektiven aufgezeigt. Diese Aufgaben werden von einem speziellen Team aus Personalreferentinnen und -referenten übernommen. Und so heißt es dazu treffend auf der Homepage unserer Kreissparkasse unter dem Button „Ausbildungsteam“: „Immer für einander da. Und für deine Fragen.“ Was übrigens auch für Herrn Stotz galt, der immer wieder gerne alle Fragen aus unserem interessierten Teilnehmerkreis beantwortete.
Im nächsten Abschnitt erfuhren wir, welche Inhalte heute im Rahmen des Innerbetrieblichen Unterrichts den Auszubildenden vermittelt werden. Das Themenfeld ist auch hier weitgespannt. Ein Schwerpunkt betrifft den Gesamtkomplex Verkaufen, aber auch die eigene Ausstrahlung, durch souveränes Auftreten besser zu wirken und mehr zu erreichen. Interessant hier der Hinweis, doch mal im Internet die Homepage von Carolin Lüdemann (https://www.carolin-luedemann.de) aufzurufen, die derzeit gefragteste und beste Trainerin für Business-Coaching. Der eine oder andere von uns hat sie ja vielleicht auch schon im Fernsehen (SAT1, N24 oder SWR) gesehen. Neben diesen Persönlichkeitstrainings werden natürlich auch Fachthemen wie das Bausparen, die digitale Welt, das Kartengeschäft und noch vieles mehr behandelt und vermittelt. Interessant auch die Ausführungen über die auch heute noch übliche Einführungswoche, die im Seminarhotel „Schwäbische Bauernschule“ (Ein Schelm, der Schlechtes dabei denkt!) in Bad Waldsee stattfindet. Hier steht dann nicht das Lernen im Vordergrund, sondern hier geht es zunächst um das gegenseitige Kennenlernen, um Teambildung, um Identifikation mit der neuen Rolle als Azubi und vor allem auch mit der Identifikation „Ich bin KSK“.
Und sicherlich trägt auch dieses Wissen mit dazu bei, stolz auf die KSK zu sein, dass unsere Sparkasse das erste Unternehmen ist, welches in Zusammenarbeit mit der Erich-Bracher-Schule einen papierfreien Unterricht eingegangen ist. Dadurch müssen die Azubis im Unterricht nicht mehr mitschreiben, sondern bekommen alles über die Cloud eingespielt und können dann mit ihrem IPad daran weiterarbeiten. Und wir erfahren, dass den Azubis ein Online-Lernmodul, das „Prüfungs.TV“, zur Verfügung gestellt wird, mit dem sie nicht nur alle Ausbildungsinhalte lernen können, sondern auch entscheiden können, wann und wo sie lernen wollen. Mit Hilfe von kurzen Videos werden hier alle für die Berufsschule und für die IHK-Prüfungen relevanten Themen anschaulich aufgezeigt und vermittelt. Übrigens: wenn es Sie interessiert, können Sie über diesen Link mal einen kurzen Blick auf so ein Lernvideo werfen. Dann werden Sie selbst sehen, wie anschaulich hier der Lernstoff vermittelt wird: (https://www.youtube.com/@prufungstvbankkaufmann7769/videos)
Apropos anschaulich: Mit der nächsten Folie kam Herr Stotz auf unseren Instagram Kanal für Studierende und Auszubildende zu sprechen, und damit auf die „KSKLB_YOUNGSTERS“. Dahinter steht die Frage: wo und wie erreichen wir heute die Jugendlichen am besten? Und die Antwort lautet natürlich: über Social Media, über die sozialen Netzwerke wie z.B. Instagram. Und vielleicht haben Sie sich ja schon selbst einmal ein wenig auf diesem Kanal getummelt und sich die erfrischenden kurzen Videos angeschaut, die hier unsere Auszubildenden eingestellt haben, um andere Jugendliche für eine Ausbildung bei unserer Sparkasse zu motivieren. Wenn nicht, aber es interessiert Sie jetzt doch, dann klicken Sie einfach mal auf die Homepage unserer Sparkasse, dann weiter mit dem Button „Ihre Sparkasse“, „Stark vertreten“ und „Social Media“. Dort scrollen Sie nach unten. Hier sehen Sie dann den Button „Instagram Youngsters“ und klicken diesen einfach an. Allerdings ist dann eine Anmeldung von Ihnen erforderlich. Wenn Sie dies nicht möchten, dann schauen Sie sich den von Herrn Stotz zum Abschluss gezeigten Imagefilm über den YouTube-Kanal der Kreissparkasse an. Dazu drücken Sie dann anstelle des Buttons „Instagram Youngsters“ den Button „Zu unserem YouTube-Kanal“ und klicken dort auf „Berufsausbildung und duales Studium bei der Kreissparkasse Ludwigsburg“.
„Mehr Überholspur. Weniger Sackgasse!“ „Bewirb dich jetzt online zum Ausbildungsstart am 1. September auf ksklb.de/ausbildung“. Vielleicht ist Ihnen dieser Slogan ja auch schon einmal aufgefallen, als ein Bus vor Ihnen herfuhr. Denn auch auf diesem Weg versucht unsere Sparkasse junge Menschen anzusprechen und für eine Ausbildung bei uns zu motivieren. Ein weiterer Beweis dafür, welch großer Aufwand heute erforderlich ist, um die gewünschte Anzahl neuer Azubis zu erreichen. Interessant auch der Hinweis, dass diese ganzen Werbekampagnen nicht mit fremden Models, sondern mit lauter eigenen Azubis erfolgten.
Nach der Ausbildung stand ja in der Vergangenheit für alle Auszubildenden immer die wichtige Frage der Übernahme an. Doch auch hier gibt es eine wichtige Änderung gegenüber früher. So wurde der „berühmte“ oder auch „berüchtigte“ Übernahmeschnitt im vorletzten Jahr komplett „über Bord geworfen“. So hat der Auszubildende heute, wenn er seinen Vertrag unterschreibt, damit auch gleichzeitig ein pauschales Übernahmeangebot. Nur noch in bestimmten Ausnahmefällen wie z.B. persönlichen Defiziten oder persönlichem Fehlverhalten erfolgt keine Übernahme. Ein sogenannter Leistungsschnitt, der sich aus den schulischen und innerbetrieblichen Leistungen zusammensetzt, entscheidet dann über den künftigen Einsatz nach Übernahme. Dabei erfahren wir auch, dass es die uns noch bekannte Zwischenprüfung nicht mehr gibt. An ihre Stelle ist eine „gestreckte Abschluss-prüfung Teil I“ getreten. Das bedeutet, dass der Azubi heute bereits nach einem Jahr den ersten Teil seiner Abschlussprüfung absolvieren muss. Was damit bereits im ersten Lehrjahr eine stärkere Lernmotivation erfordert bzw. erzeugt. Der wichtigste Faktor für den errechneten Leistungsschnitt ist mit 50% Anrechnung jedoch die betriebliche Beurteilung.
Im Ausblick zeigt uns Herr Stotz noch auf, wie es nach der Ausbildung dann weitergeht. Da geht es dann um den Fachwirt, den Betriebswirt oder Bachelor bis hin zum Master. Was hier jedoch seit 01. Januar 2024 neu ist und für die jungen neuen Mitarbeiter einen noch höheren Anreiz zur Weiterbildung bietet, ist die Tatsache, dass ab diesem Datum die Sparkasse die gesamten Studienkosten übernimmt, und nicht mehr nur teilweise, wie es bis dato üblich war. Auch dies eine Maßnahme, die natürlich bei Ausbildungsmessen etc. hervorgehoben wird und damit auch ein gutes Imageinstrument ist. Also: mehr Überholspur, weniger Sackgasse!
Mit Interesse hörten wir auch, dass jeder übernommene Azubi automatisch nach seiner Ausbildung in eine Berufsstartergruppe geht. Hier werden an 12 Tagen pro Jahr ausschließlich die verschiedenen Fachthemen behandelt. Anschließend gibt es das Orientierungsprogramm. Jeder, der vorher die Berufsstartergruppe durchlaufen hat, muss sich dann für ein 2-jähriges Orientierungsprogramm entscheiden, mit dem Ziel, anschließend auch in diese Abteilung zu wechseln. Auch dies eine Maßnahme um Mitarbeiter zu binden und für die gewählte Abteilung zu begeistern.
Eine weitere erfolgreiche Maßnahme ist das Projekt „Mitarbeiter werben Mitarbeiter“, welches zu einer beachtlichen Zahl von Neueinstellungen geführt hat. Zum Abschluss zeigt uns Herr Stotz dann noch den von mir weiter vorne bereits genannten kurzen Imagefilm, der von den Auszubildenden selbst gestaltet wurde und aufzeigt, was diese Auszubildenden begeistert und motiviert.
„Fortschritt ist ohne Veränderung unmöglich“, das sagte vor langer Zeit schon George Bernard Shaw. Bei der heutigen Veranstaltung konnten wir erkennen, dass sich die „Ausbildung heute“ gegenüber den früheren Jahren deutlich und in sehr vielen Positionen verändert hat. Es war für uns alle eine hoch interessante Präsentation, mit welcher uns Herr Stotz in lockerer und sehr kompetenter Form aufzeigte, welche diversen Maßnahmen heute erforderlich sind – und von unserer Sparkasse auch eingesetzt werden -, um in diesem harten Wettbewerb Auszubildende, und letztlich damit auch spätere Mitarbeiter, zu gewinnen. Ein kräftiger und langanhaltender Beifall war unser Dank an den Leiter der Personalbetreuung/-entwicklung, Herrn Marc Stotz, der uns allen dann noch ein kleines Präsent überreichte. Wir alle wünschen ihm und seinem Team weiterhin ein erfolgreiches Wirken. Und auch Helmut Rath dankte Herrn Stotz noch einmal sehr herzlich für seine spontane Bereitschaft, uns diese Präsentation im Rahmen unserer ASP-Veranstaltungen vorzutragen. Was uns Teilnehmern aber auch erneut gezeigt hat, welch tolle und interessante Angebote unser ASP uns Ehemaligen immer wieder anbietet. Auch dafür sei ein herzliches Danke schön gesagt. So freuen wir uns jetzt schon auf die nächsten Aktivitäten mit unserem kreativen ASP-Team und greifen das Motto der KSKLB_Youngsters auch gerne für unseren ASP auf und rufen hier künftigen „Ruheständlern“ motivierend zu: „Komm mit an Bord!“
Horst Neidhart
Bearbeitung: Rolf Omasreither